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Jaan Undusk: Wir Hyperboreer. Zwei estnische Reflexionen. Herausgegeben von Ulrich Kronauer. Englische Broschur. 109 S. Mit Frontispiz. 1. Aufl. 2012 • ISBN 978-3-9812961-8-1 • 9,80 Euro
Um es gleich vorweg zu sagen: Übermenschen im Sinne Friedrich Nietzsches begegnen uns in den beiden Essays von Jaan Undusk nicht. Allerdings klingt im Titel des Buchs der Anfang von Nietzsches Schrift »Der Antichrist« an: »Sehen wir uns ins Gesicht. Wir sind Hyperboreer, — wir wissen gut genug, wie abseits wir leben«. Es ist zunächst einmal der Aspekt der Fremdheit und des Geheimnis- vollen, der sich mit den Hyper- boreern verbindet. Darauf spielt der Este Jaan Undusk an, der an den Mythos von dem sagen- haften Land jenseits des
Nordwindes erinnert, dem Land, dessen Unerreichbarkeit in einem Gedicht Pindars beschrieben wird: »Weder zu Lande noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreern finden«. Daß es sich bei diesem geheimnisvollen Land, das sehr gute Verbindungen zu dem antiken Griechenland gehabt haben soll, um das kleine Estland handelt, ist eine kühne Vermutung. Wenn Jaan Undusk Hyperborea für die Esten in Anspruch nimmt, dann tut er dies eher spielerisch und mit einem guten Schuß Ironie ... (Ulrich Kronauer)
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